Wie Gemeinde zur Heimat werden kann

Kirchenvorstand auf Klausur
Bildrechte Michael Scheuerer

Es war ein guter Tag. Nach langer Zeit, in der der Kirchenvorstand auf Rechtsvorschriften reagieren musste, Dinge entscheiden und anpassen, die vorgegeben waren und von anderen Stelle veröffentlicht, geht die gewählte und berufene Leitung unserer Gemeinde immer mehr ins Agieren. Wir gestalten mehr und mehr wieder selbst, was und wie wir miteinander auf der Hard und in Kieselbühl leben und feiern wollen. Nachdem die Pandemie endemisch geworden ist, haben wir auch angefangen, uns
Gedanken zu machen, wie wir unsere Gottesdienste feiern wollen, nicht alles ist wie vor Corona, aber nicht alles muss auch wieder werden wie davor.

Einen ganzen Tag waren wir bei den Nachbarn in Seukendorf zu Gast und haben nochmal mit einem frischen Blick von außen auf unsere Gottesdienste geschaut. Wir haben eigene Erfahrungen und Wünsche betrachtet und diskutiert und waren uns mit Paulus einig: "Alles was ihr tut, lasst in der Liebe geschehen." Dabei haben wir das folgende Commitment erarbeitet, eine Grundlage für das Feiern unserer Gottesdienste, die uns als Kirchenvorstand wichtig sind, mit Beispielen:
• Durch unsere Haltung und unser Verhalten fühlen sich Menschen willkommen.
Das heißt: Ein Begrüßungsdienst integriert die Menschen bewusst vor und nach dem Gottesdienst.
• Unsere Veranstaltungen sollen einen spirituellen Akzent haben.
Das heißt: Stadtteilfrühstück mit anschließendem Segensgebet.
• Wir wollen uns gegenseitig bewusst mehr in den Blick nehmen.
Das heißt: in einer Fürbitte, durch regelmäßige transparente Kommunikation (Monatsgruß), durch ein offenes Aushängen von Listen zum Mitmachen.
• Durch ein Miteinander vor und nach den Gottesdiensten wollen wir unsere Verbundenheit stärken.
Das heißt: Übergang zwischen 09:30-Uhr-Gottesdienst und Familienkirche oder Taufen als Begegnungspunkte gestalten und dazu einladen.
• In aller Verschiedenheit wollen wir gemeinschaftliche Begegnungspunkte schaffen.
Das heißt: 2-3 mal im Jahr ein großes Abendmahl für alle und Himmelfahrt als Gelegenheit, die Gemeinschaft zu feiern.
• Menschen finden Heimat durch die Sicherheit einer vertrauten Form des Gottesdienstes.
Das heißt: Der KV reflektiert unsere Gottesdienste (Sitzordnung, Zeiten, musikalische Gestaltung, Ablauf, Sprache, Abendmahlspraxis, etc.)
Es geht um Grundsätzliches, weil es um unseren Grundsatz geht. Und so probieren wir Verschiedenes mit unserem Grundsatz aus. Ein Beispiel wird die Sommerkirche sein, die wir Ihnen demnächst vorstellen. Bleiben Sie gespannt, wir sind es auch und freuen uns, mit Ihnen zu feiern.

Pfr. Norbert Ehrensperger