Krippenfiguren erzählen die Weihnachtsgeschichte in Etappen

Team Krippe
Bildrechte Ute Baumann

Sie lagern ganz oben im Schrank, die Krippenfiguren. Das ganze Jahr sind sie dort gut verstaut und in der Woche vor dem ersten Advent haben sie ihren großen Auftritt im Foyer der Heilig Geist Kirche. Obwohl, so ganz stimmt das nicht: Nicht alle Figuren sind auf einmal zu sehen. Ganz im Gegenteil: Die Szenerie verändert sich von Woche zu Woche. Am Anfang ist es eine ganz kleine Gruppe, geradezu privat, die Verkündigung - nur Maria, der Engel, der Stern - und eine kleine Maus. Die ist immer dabei und beobachtet die Geschichte.

Die Idee, die große Krippe nicht im Kirchenraum aufzubauen, sondern am Eckfenster so zu platzieren, dass man sie von außen sehen kann, entstand während der Corona-Pandemie, als die Kirche nur eingeschränkt genutzt werden durfte. „Da kamen während der Woche immer wieder Leute, die sich die Szene anschauten, Kita-Gruppen oder Eltern mit Kindern“, erzählt Ulrike Wagner von den ersten Erfahrungen. Dem Team war schnell klar, dass es interessanter wird, wenn sich auch immer wieder etwas verändert. Also gibt es mehrere Bilder: die Verkündigung, die Reise nach Bethlehem, die Herbergssuche, die Geburt und die Hirten auf dem Feld, dann die Heiligen drei Könige und die Flucht nach Ägypten. Immer wieder verändert sich etwas und selbstverständlich wird das Jesuskind erst am Heiligen Abend in die Krippe gelegt.

„Die Figuren sind vor vielen Jahren von den Mitgliedern des Frauenkreises gestaltet worden“, erinnert sich Regine Merle. „Und das Stallgebäude hat damals Theo Karl gebaut.“ Es ist übrigens ziemlich schwer, dieses Stallgebäude. Es braucht zwei kräftige Leute, um es auf den großen Tisch zu heben. Und etwas in die Jahre gekommen ist es auch, da und dort sind kleine Reparaturen nötig. Das gilt auch für den Hirtenjungen, den Daniela Schmidt in der Hand hält. Er ist letztes Jahr schon behutsam hergerichtet worden und hat neue Schuhe bekommen. Andere Figuren sind später hinzugekommen, wie das Dromedar, das Ulrike Wagner in einem Möbelgeschäft entdeckte. „Wir achten darauf, dass die Figuren in Material und Größe zusammenpassen. Die kleine Maus hatten wir auch nicht immer, die ist uns zugelaufen“, berichtet Regine Merle schmunzelnd. „Sie versteckt sich immer wieder neu und viele Kinder kommen jede Woche, um sie zwischen all den anderen Figuren zu suchen.“ Mit viel Phantasie und liebevollen Details erzählen die drei Frauen die große, alte Geschichte von Weihnachten jedes Jahr neu und machen so vielen Menschen eine Freude. Auf dem Foto sind sie zu sehen: Ulrike Wagner, Daniela Schmidt und Regine Merle (von links).

Ute Baumann