Sonnig, idyllisch, ein Friedhof wie aus dem Bilderbuch. Ein wirklich friedlicher Ort, den doch viele Menschen meiden. Weil er uns mit unserer Sterblichkeit konfrontiert, ist dieser Ort behaftet. Gerade jetzt am Ende des Kirchenjahres beschäftigen wir uns aber bewusst mit dem, was wir sonst gerne ausblenden: In unseren Kirchengemeinden gedenken wir unserer Verstorbenen des letzten Jahres. Bewusst blicken wir hin und machen uns unserer Hoffnung bewusst. Unser Glaube vertraut darauf, dass wir bei Gott geborgen bleiben, dass Gott uns ewiges Leben schenkt.
Wir warten aber auf einen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
2. Petrus 3,13
Der Monatsspuch für den November erzählt genau davon. Wir hoffen, dass Gott alles das, was wir nicht anschauen mögen, weil es uns schwer ist, zu etwas Neuem überführt. Dass Gott Gerechtig-keit schafft, wo wir sie vermissen. Gerade wenn alles in uns erschüttert wird und wir das Gefühl haben, unser Leben hätte keine Lebensqualität mehr. Innerer Friedhof sozusagen, gar nicht idyllisch, eher dunkel.
Da möchte ich wieder sehen können, dass das Leben schön ist. Ich möchte spüren, dass mir der Himmel offen steht und Gott mir nahe ist.
Ich möchte selbst anderen helfen, etwas von diesem neuen Himmel und dieser neuen Erde zu spüren. Weil ich meine Hoffnung teilen kann.
Das kann ich nicht, wenn ich alles totschweige. Dann kann sich nichts ändern in mir. Es ist also gut, hinzuschauen auf das, was mir schwer ist.
Dass Sie darin spüren, wie Gott Ihnen nahe ist und dass Sie Menschen finden, die Ihnen beistehen, das wünsche ich Ihnen in diesen dunklen Tagen des Novembers.
Ihr
Pfarrer Norbert Ehrensperger