Freiwillige vor - Kandidieren für den Kirchenvorstand

Motiv KV-Wahl-Kampagne
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Zugegeben, es ist keine wissenschaftliche Übersetzung, die die Baierische Weltgeschichte bietet. Aber sie bringt viele Dinge in den biblischen Geschichten einfach wunderbar auf den Punkt, wie ich finde. Michl Ehbauer hat zuerst das Alte, dann das Neue Testament ins Bayrische übersetzt, das Ganze in gereimter Form. So sucht in der Geschichte von David und Goliath König Saul einen Streiter gegen den provozierenden Philister: „Freiwillige vor! Da sieht ma jeden auf d´Seiten renna, damit die Freiwilligen vortreten könna." - Der Ausgang der Geschichte ist bekannt, mit Gottvertrauen besiegt der kleine Hirtenjunge David den übermächtigen Krieger und die Bedrohung für das Volk Israel ist damit beendet. 

Fehlendes Zutrauen der Menschen wird in der Bibel öfter berichtet

Immer wieder wird in der Bibel berichtet, dass Menschen vor den Aufgaben zurückschrecken, die vor ihnen liegen. Entweder trauen Menschen ihnen das nicht zu, wie Davids Vater, der seinem Jüngsten nicht zutraut, überhaupt König werden zu können. Oder sie wehren sich selbst dagegen: Mose sagt, er könne nicht reden, Jeremia meint, er wäre zu jung. Jesaja glaubt, als normaler Mensch wäre man dazu gar nicht geeignet und Jona haut einfach ab. Irgendwie nehmen sie den Auftrag dann aber doch an, Gott macht ihnen Mut und verspricht sein Mitgehen. Es ist nicht alles einfach, aber sie packen schließlich an. 

Zutrauen gibt es nicht auf Vorrat. Zutrauen muss wachsen. 

Vielleicht kennen Sie das auch, dass Sie etwas geschafft haben, das Sie sich zuerst gar nicht zugetraut hätten. Herz und Hirn haben zusammengespielt und mit Sicherheit auch eine gehörige Portion Segen. Im Grunde ist das bei allem so, was wir unternehmen und anpacken, auch bei einem Kirchenvorstand in der Gemeinde ist das nicht anders. Da habe ich zum Beispiel gehört: „Aber ich bin doch gar nicht heilig!“ Ganz abgesehen davon, dass wir seit unserer Taufe zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, besonders heilig muss man nicht sein. Das sind unsere aktuellen Kirchenvorsteher*innen auch nicht; und das ist ausdrücklich nicht despektierlich, sondern entlastend gemeint! Darüber hinaus braucht es keinen bestimmten Schulabschluss oder sonstige Voraussetzungen. Aber mit Herz und Hirn an der Zukunft dieser aktiven Gemeinde mitzuwirken, wäre das nichts? Keine Angst, Gott geht mit, deshalb: Freiwillige vor!

Ihr Pfarrer Norbert Ehrensperger

Weitere Informationen, wenn Sie sich für eine Kandidatur interessieren: stimmfuerkirche.de