Gott setzt Petrus in der Apostelgeschichte auf einen weltverändernden Lernweg. “Jetzt begreife ich wirklich”, resümiert Petrus, “dass Gott nicht auf die Person sieht! Wer ihn ehrt und das tut, was vor ihm recht ist, den nimmt Gott an.”
Zu dem, “was vor Gott recht ist” und bisher half, zwischen berührbar und Tabu zu unterscheiden, zählten für Petrus biblisch begründete Speisevorschriften.
Nun setzt Gott einen neuen Maßstab. “Was Gott rein gemacht hat” und was Menschen deshalb nicht unrein nennen sollen, wird sichtbar am Leben des römischen Hauptmanns Kornelius. “Er half den Armen im Volk durch großzügige Gaben und betete regelmäßig zu Gott.”
Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder
unrein nennen darf. (Apostelgeschichte 10,28 - Monatsspruch Juni)
Glaube. Gebete. Gaben für die Armen. Keine weiteren Kriterien. Keine weiteren Schubladen, um einzuteilen in fromm und nicht fromm, gut und nicht gut, rein und unrein, geliebtes Kind Gottes und ungeliebt.
Ich ertappe mich gerade. Ich durchstöbere mein inneres Ordnungssystem, mit dem ich die Welt und die Menschen, wie ich sie wahrnehme, einteile. Um Sicherheit zu spüren und Orientierung.
Gott schiebt Petrus behutsam in eine neue Richtung. In Richtung Herzens-Freiheit. Altes, scheinbar Bewährtes loslassen um der Liebe willen. Und dann den Geist Gottes spüren. Hm, mal ausprobieren?
Gesegnete Pfingsten und eine inspirierende Lektüre von Apostelgeschichte 10 (einfach mal lesen!) wünscht
Pfarrer Daniel Wanke, Lukas-Kirche