"Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus." 2. Thessalonicher 3,5
Warten auf Christus? Wie lange soll das denn dauern? Da haben doch schon die ersten Christen umsonst gewartet. Da kann man doch nicht ernsthaft denken, dass sich da noch was bewegt
Ja es stimmt! Viele Jahrhunderte sind vergangen, seit Jesus nicht mehr auf der Erde lebt. Und schon die urchristliche Gemeinde hat es nicht leicht gehabt mit dem „Warten“. Paulus schreibt im Jahre 50 n. Chr. im 1. Brief an die Thessalonicher im 5. Kapitel, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Er bittet die Gemeinde deshalb, wachsam zu bleiben. Sie sollen beharrlich sein im Glauben an die Liebe Gottes und die frohe Botschaft des Evangeliums verbreiten. Darum sollte sich die urchristliche Gemeinde bemühen.
Ganz leicht gefallen ist das der christlichen Gemeinde wohl schon damals nicht. Aber darum geht es wohl auch heute noch. Die Frage, die Menschen damals und heute wohl gestellt haben, war doch ein und dieselbe. Was sollen wir in einer solchen Situation tun? Einfach auf bessere Zeiten warten und hoffen, das Jesus wiederkommt?
Die Antwort ist klar. Schon hier und jetzt können wir uns auf den Weg machen und die Liebe Gottes sichtbar werden lassen. Mit jedem guten Wort, mit jeder Versöhnung und wenn wir auf unseren Nächsten zugehen, kommt Christus in unser Leben. Wir müssen nicht darauf warten, dass Christus kommt und sein Reich anbricht. Hier und jetzt können Menschen die Liebe Gottes erfahren. Das Reich Gottes bricht immer dann an, wenn Menschen seine Liebe und Treue weitergeben. Und dann einmal in der Herrlichkeit seines Reiches. Wir müssen nicht einfach auf bessere Zeiten warten. Mit Gottes Hilfe können wir ganz viel dafür tun, dass Gottes Liebe in unser Leben und das Leben unseres Nächsten kommt.
Sybille Hellinger