Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Werke, du König der Völker.
Offenbarung 15,3
Amen, so soll es sein, möchte ich da sagen und werde erstmal nachdenklich. Natürlich denke ich bei solchen Versen an die Schöpfung der Welt und das siebenmal „Es war gut“. Und sehe dann, dass das ein Lobpreis aus dem letzten Buch der Bibel ist. Johannes beschreibt das Ende der Welt, wie wir sie kennen, Gott vollendet alles und nichts Schlechtes wird mehr sein.
Und wir sitzen dazwischen. Denn allzu bald war es anders als groß und wunderbar. Ganz schnell war nichts gerecht und zuverlässig. Und ist es bis heute nicht. Können wir Menschen nicht anders? Wer sich auf der Erde so umblickt, der sieht grade genug, wo die Dinge nicht gut laufen: Klimawandel mit einem extrem heißen Sommer und vertrockneter
rissiger Erde. Krieg, keine Zuverlässigkeit und Gerechtigkeit zwischen den Völkern, manchmal nicht mal zwischen Nachbarn. Die Menschheitsgeschichte ist voll von solchen Beispielen, wo Menschen es nicht geschafft haben, so zu sein wie Gott, was sie eigentlich gerne wären. Wir wären gerne gerecht und gut, wunderbar wäre das. Ich bleibe im Konjunktiv.
Und jetzt? Loblieder über Bord werfen und verzweifeln? Nein! Ganz sicher nicht. Zum Glück ist Gott anders als wir Menschen. Er lässt uns nicht in der Suppe sitzen, die wir uns selbst eingebrockt haben, sagt uns Johannes. Gott wird gelobt, am Anfang und am Ende. Und auch wenn wir nicht schaffen, zu sein wie Gott, tun wir, was menschenmöglich ist. Und das ist mehr als wir denken. Packen wir es an, mit einem Loblied auf den Lippen!
Ihr Norbert Ehrensperger